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398 Route 21.TELL EL-KÂDI. Von Safedbauten derselben stammen sicher aus alter Zeit her, wie man nach
den fugengeränderten Quadern schliesst, die sich z. B. an der Ost-
und Südseite (und an einem Portal im Dorfe) zeigen. An der Nord-
seite
ist Felsgrund; ein 6m breiter und ebenso tiefer Graben
diente zur Verteidigung. Die runden Thürme stammen von der
späteren türkischen Festung, die viel kleiner war als die alte
Feste, welche sich weiter gegen S. und O. ausdehnte. Die Aus-
sicht
von Hunîn aus ist herrlich; aus der Ferne blickt Bânias
herüber. Welcher alten Ortslage Hunîn entspricht, ist nicht aus-
gemacht
.

Von Hunîn führt der Weg ziemlich steil ins Thal hinab, zuerst
durch Gebüsch. In der Ebene unten liegt das von Christen be-
wohnte
Dorf Abîl, das alte Abel Beth Maacha (Grenzstadt), II Sam.
20, 14; weiter nördlich Mutelli, das erste Drusendorf (S. 105) von
Süden her. Man lässt beide l. liegen; in 55 Min. erreicht man die
Ebene an dem Punkte, wo von l. der directe Weg von Saida (S. 468)
einmündet. Man befindet sich hier in der Niederung, in welcher alle
Quellbäche des Jordans zusammenlaufen, um sich zuerst in den Hûle-
See
oder in die grossen Sümpfe in dessen Umgebung zu ergiessen.
Nach 8 Min. überschreitet man den Derdâra auf einer Brücke von
einem Bogen; auf der l. Seite sind einige Ruinen. Die Aussicht
thalabwärts ist prächtig; einst war diese Gegend reich bebaut, wird
jetzt aber fast nur von Beduinen durchzogen, welche hier und in
Merdj ʿIyûn (Ijon des alten Test., vgl. S. 469) die schönsten Weide-
plätze
finden. Nach 10 Min. durchreitet man ein trockenes Fluss-
bett
, nach 25 Min. erreicht man die Brücke el-Ghadjâr über den
Hasbânifluss, den nördlichen Zufluss und eigentlichen Quellbach
des Jordan.

Von hier kann man auf der O.-Seite des Flusses schräg r. (OSO.)
hinabreitend, einen Abstecher nach Tell el-Kâdi unternehmen; nach 25
Min. durchwatet man einen Bach, nach 22 Min. erreicht man Tell el-Kadi.

Tell el-Kâdi ist ein grosser Hügel von 330 Schritt Länge und 270
Schritt Breite, 912m über der Ebene. Auf seinem Gipfel befindet sich
ein muslimisches Grab unter einem prächtigen Eichbaum. Auf der
Westseite des Hügels hört man das Rauschen eines grossen Wassers;
wenn man sich durch die dichten Oleandergebüsche hindurcharbeitet,
kommt man über einen felsigen Abhang zu einem 60 Schritt breiten
Becken, aus welchem das Wasser als Strom ausläuft. Ueberall liegen
Basaltsteine herum. Am SW.-Ende des Hügels ist eine kleinere Quelle,
die sich mit der eben beschriebenen in einem grossen Becken ver-
einigt
und als el-Leddân weiterfliesst. Das Volk sieht diese Quelle,
welche Josephus den kleinen Jordan nennt, als die Hauptquelle des
Jordans an, weil sie die grösste ist; sie enthält zweimal so viel Was-
ser
, als der Strom von Bânias, mit dem sie sich ½ St. weiter unten
vereinigt, und dreimal soviel als der Hasbâni, der noch ¼ St. weiter
unten einfliesst. Dort ist der Jordan 14m breit und fliesst in einem Bett
von 27m Breite, 8m unter dem Niveau der Ebene.

Die Wörter Kâdi (arab.) und Dan (hebr.) sind gleichbedeutend. Auf
dem Hügel Tell el-Kâdi muss die alte Stadt Dan, die Nordgrenze des israeli-
tischen
Reiches gestanden haben; daher der so oft vorkommende Ausdruck
von Dan bis Berseba. Bevor die Stadt von den Daniten erobert wurde
(Richter 18, 27 ff.), hiess sie Lais und gehörte zu dem Gebiet von Sidon,
doch wird sie schon in der Geschichte Abrahams unter ihrem späteren